"Frauen im geteilten Deutschland"

Neue Perspektiven auf Frauenwelten in Ost und West


Seit über drei Jahrzehnten ist die deutsche Teilung Geschichte. Dennoch begegnet man (und frau) immer noch vielen Klischees, die Frauen aus Ost- und Westdeutschland zugeschrieben werden.

Die Westfrau wird oft entweder als „Heimchen am Herd“ oder als knallharte Karrierefrau beschrieben. Die Ostfrau hingegen steht im Kohlebergbau „ihren Mann“. Sie wird als tough bezeichnet oder auch als Rabenmutter, weil sie ihre Kinder in die Krippe gibt. Die Westfrau gendert, während die Ostfrau damit nichts anzufangen weiß. Die Ostfrau gilt mal als Verliererin, mal als Gewinnerin der deutschen Einheit gilt. Die Liste der Zuschreibungen ist lang. Obwohl sie sich teilweise grotesk widersprechen, zeugen sie doch alle von der Überzeugung, man wisse genau, wie DIE Ostfrau und DIE Westfrau eigentlich ticken. Vor allem eines scheint klar zu sein: Sie ticken alle gleich, aber im Vergleich zum anderen Teil Deutschlands sehr unterschiedlich.

Woher kommen diese Zuschreibungen? Und was ist an ihnen dran? Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ will auf diese Fragen eine Antwort geben. Es ist Anliegen der Schau, die vielfältigen Erfahrungen von Frauen sichtbar zu machen und deren deutsch-deutsche Lebenswirklichkeiten mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden aufzuzeigen. Zugleich wirft die Ausstellung die Frage auf, ob Frauen in beiden deutschen Staaten trotz unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung in einem männlich geprägten System verbanden.

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat Clara Marz als Kuratorin für die Ausstellung beauftragt. Die vielfältigen Lebensrealitäten der Frauen in Ost und West werden auf 20 Plakaten mit gut ausgewählten Fotos, informativen Texten und anschaulichen Grafiken dokumentiert. Weitergehende Informationen sind über QR-Codes abrufbar, die mit Videos, Musik, Zeitzeug*innen- oder Expert*inneninterviews hinterlegt sind.


Die Ausstellung findet vom 12. Juli bis 27. August 2025 statt.

Der Eintritt ist frei.

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