Professorin an der Polizeiakademie Dr. Astrid Jacobsen

Kontakt:

Polizeiakademie Niedersachsen
Professorin an der Polizeiakademie
Dr. Astrid Jacobsen
Studiengebiet 4

Bürgermeister-Stahn-Wall 9
D-31582 Nienburg (Weser)
Telefon: +49 (0) 5021 / 844-1883
E-Mail: astrid.jacobsen@polizei.niedersachsen.de

Forschungsschwerpunkte:

Ethnografische Polizeiforschung, Polizeipraxis im Einwanderungsland Deutschland, insbes. Interkulturelle Kompetenz, Diskriminierung, Ermittlung

Vita:

In ihrem Studium der Soziologie, das Dr. Astrid Jacobsen in Bamberg und Bielefeld absolvierte, legte sie den Schwerpunkt auf qualitative empirische Sozialforschung.

Mit einer Ethnografie zur Arbeit einer privaten Sicherheitsfirma in einem Freizeitbad (Diplomarbeit) fand sie Zugang zur praxisorientierten Sicherheitsforschung, den sie im Rahmen ihres Promotionsprojektes zur empirischen Rekonstruktion polizeilichen Handelns fortführte.

Die Erfahrungen der Mitarbeit in verschiedenen Forschungsprojekten sowie den Lehraufträgen an der Fachhochschule für Polizei in Baden-Württemberg fokussierten das Interesse von Dr. Astrid Jacobsen auf interkulturelle Kompetenz in der Polizei.

Als selbstständige Trainerin und Beraterin für interkulturelle Kompetenz entwickelte sie den Situativen Ansatz, ein Konzept zur interkulturellen Qualifizierung, und führte entsprechende Qualifikationen durch.

Seit 2009 ist Dr. Astrid Jacobsen Professorin an der Polizeiakademie.

Ihre Schwerpunkte in der Lehre sind wissenschaftliches Arbeiten sowie Grundlagen der Soziologie, der empirischen Sozialforschung und der interkulturellen Kompetenz.

Dr. Astrid Jacobsen ist seit 2021 stellvertretende Leiterin des neu gegründeten Forschungsinstituts IKriS - Institut für Kriminalitäts- und Sicherheitsforschung.

Derzeit führt sie gemeinsam mit Dr. Jens Bergmann und Berit Merla ein ethnografisches Forschungsprojekt zur Polizeipraxis im Kontext der aktuellen Rassismusdebatte durch. Der Arbeitstitel lautet: Polizeipraxis zwischen staatlichem Auftrag und öffentlicher Kritik: Herausforderungen – Bewältigungsstrategien – Risikokonstellationen. Ziel ist es, polizeiliche Herausforderungen, Bewältigungsstrategien und Risikokonstellationen für Diskriminierung in den Bereichen Einsatz und Ermittlung auf der Basis teilnehmender Beobachtung zu bestimmen.

Publikationen:

  • 2022 (mit Jens Bergmann): Vor der Erhebung. Ein Essay über Forschungszugänge in die Polizei. In: Die Polizei. Fachzeitschrift für die Öffentliche Sicherheit mit Beiträgen aus der Deutschen Hochschule der Polizei. 2/2022, S. 52-53

  • 2021 (mit Jens Bergmann): Diskriminierung und Rassismus in der Polizei als Forschungsfeld - eine problemorientierte Bestandsaufnahme. In: SIAK-Journal. Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis, H.4, S.45-57

  • 2021: Licht ins Dunkle bringen: Studien zu Rassismus in der Polizei. Irene Mihalic und Astrid Jacobsen im Gespräch mit Sarah Schwahn. In: hbs/Amedeo Antonio Stiftung (Hg.): Rechter Terror. Warum wir eine neue Sicherheitsdebatte brauchen. Kuratiert von Sarah Ulrich und Sarah Schwahn. Schriftenreihe Demokratie, Band 61. S. 121-126

  • 2021: Autorität als polizeiliche Herausforderung und Chance. In: Weber, Matthias (Hg.): Autorität für die Polizei. Reihe: Polizei. Wissen. Jahrgang 5, 1/2021. Verlag für Polizeiwissenschaft, S. 14-18

  • 2018 (mit Anja Mensching, Hg.): Polizei im Spannungsfeld von Autorität, Legitimität und Kompetenz. Empirische Polizeiforschung XXI. Band 24. Frankfurt: Verlag für Polizeiwissenschaft.

  • 2021 (mit Jens Bergmann): Kategorisieren von Menschen. Eine Konzeption für die Erforschung polizeilicher Diskriminierung. In: Polizeiakademie Nds. (Hg.): Tagungsband. Forschung, Bildung, Praxis im gesellschaftlichen Diskurs. 9.09. & 10.09.2021 in Hannover. Frankfurt/M.: Verlag für Polizeiwissenschaft, S. 77-83

  • 2015 “Ohne die hätten wir hier einen entspannten Dienst”. Zur Bedeutung kultureller Herkunft im polizeilichen Diskurs des Einsatz- und Streifendienstes. In: SIAK Journal (Österreich) 1/2015: 41-52

  • 2015 “Hier laufen verdächtige Ausländer rum”. Zur Bedeutung kultureller Herkunft für die Bewältigung des Einsatz- und Streifendienstes. In: SIAK Journal (Österreich) 2/2015: 35-52

  • 2013 Interkulturelle Kompetenz – Ein Vorschlag für die Bestimmung interkultureller Kompetenz als Methode - Der situative Ansatz. In: Die Polizei 8/2013. Carl Heymanns Verlag: 231-236.
  • 2011 Interkulturelle Kompetenz als Methode. Der Situative Ansatz. In: Oberwittler, D./ Behr, R. (Hg.): Polizei und Polizieren in multiethnischen Gesellschaften. Zeitschrift für soziale Probleme und soziale Kontrolle. 22. Jahrgang, Heft 2: 155-173. Nachdruck in: Liebl, K. (2009): Tagungsband „Polizei und Fremde – Fremde in der Polizei“, Tagung des Interdisziplinären Arbeitskreises Innere Sicherheit: 91-102.
  • 2008 „Was mach ich denn, wenn so´n Türke vor mir steht?“ Zur interkulturellen Qualifizierung der Polizei. in: Frevel, B. (Hg.): Empirische Polizeiforschung X: Einflüsse von Globalisierung und Europäisierung auf die Polizei. Frankfurt: Verlag für Polizeiwissenschaft: 44-55.
  • 2006 „Neugier braucht Methode. Soziologie in der Polizeiausbildung - ein Plädoyer." in: Neue Kriminalpolitik 2, 18. Jg: 62-65.
  • 2005 „Die gesellschaftliche Wirklichkeit der Polizei. Eine ethnografische Studie zur Rationalität polizeilichen Handelns." Dissertation, Universität Bielefeld. http://bieson.ub.uni-bielefeld.de/volltexte/2005/716/
  • 1997 „Ordnungs- und Unruhestifter. Ein privater Sicherheitsdienst observiert“. in: Hirschauer, S./Amann, K.: Die Befremdung der eigenen Kultur. Zur ethnographischen Herausforderung soziologischer Empirie. Frankfurt/M. (Suhrkamp): 114-137.
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