83 internationale Studierende erhalten Einblick in die Polizeiakademie Niedersachsen

Die Polizeistudierenden aus Europa konnten in Hann. Münden, Oldenburg und Göttingen in die niedersächsische Polizeiausbildung und Polizeiarbeit hineinschnuppern und wertvolle internationale Berufserfahrung sammeln


Oldenburg/Hann. Münden/Göttingen – So viele Studierende aus dem Ausland wie nie zuvor, nämlich 83 aus insgesamt 19 verschiedenen Ländern, besuchten im Rahmen von drei internationalen Veranstaltungen in der Zeit vom 11. bis 22. März 2024 die Polizeiakademie Niedersachsen (PA NI) an den Studienorten Hann. Münden und Oldenburg. Ziel war es, den Studierenden aus den europäischen Nachbarländern einen wertvollen Einblick in die Polizei Niedersachsen zu verschaffen und die internationale Zusammenarbeit und den Austausch zu stärken.

In der ersten Woche nahmen Studierende von Erasmus+ Partnereinrichtungen in Estland, Finnland, Kroatien, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Schweden, Slowenien, Tschechien und Ungarn an zwei „Blended“ Intensivprogrammen teil, die mit Erasmus+ Mitteln gefördert wurden. In der zweiten Woche konnten Studierende von Partnereinrichtungen, die nicht am Programm Erasmus+ teilnehmen, die Akademie besuchen. Diese kamen aus Großbritannien, dem Kosovo, Lettland, Portugal, der Schweiz, der Slowakei, Spanien und Zypern.

Alle drei internationalen Veranstaltungen umfassten einen informativen Mix aus theoretischen Vorträgen und Polizeitrainings, der bei den Studierenden sehr gut ankam. Bei den Trainings standen unter anderem Personenkontrollen, die kriminaltechnische Spurensicherung sowie die Nutzung der XVR-Technologie in der Polizeiausbildung auf der Agenda. Dabei geht es um die Einbindung von virtueller Realität (VR), mit der die Akademie seit Anfang 2022 virtuelle Simulationstrainings (ViSiT) durchführt.

Die Präsentationen boten zum Beispiel Einblicke in die Nachwuchswerbung und die Einstellungsvoraussetzungen bei der Polizei Niedersachsen, den Bereich Cybercrime und das Thema Cold Cases, das großes Interesse bei den Teilnehmenden weckte. Weiter wurden zwei Absolvent*innen der Polizeiakademie Niedersachsen, die für Bachelorarbeiten zu den Themen „Internationale Polizeiarbeit – Menschenrechtsverstöße bei Einsätzen der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache“ und „Femizid – Der soziale Nahraum der Frau als Gefahrenzone“ 2023 mit dem Polizei.Akademie.Award ausgezeichnet wurden, für Präsentationen gewonnen.

Darüber hinaus besuchten die Gäste die Polizeiinspektion Göttingen mit der Diensthundeführerstaffel, das Autobahnpolizeikommissariat sowie die Zentrale Polizeidirektion in Göttingen beziehungsweise die Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt / Ammerland mit den Fachkommissariaten Cybercrime und Forensik und das Autobahnpolizeikommissariat Oldenburg in Rastede. Ein besonderes Highlight für die Studierendengruppe in Oldenburg war sicherlich der Besuch der Puppenbühne der Polizeidirektion Oldenburg, die in einer Grundschule in Bad Zwischenahn ein Verkehrsstück vor den Grundschülern zeigte.

Akademie-Direktor Carsten Rose zeigte sich sehr zufrieden: „Ich freue mich, dass wir unsere Bildungsarbeit und das Wirken unserer Polizei so vielen internationalen Polizeigästen näherbringen konnten. Die lebendigen Diskussionen vor Ort und die positive Resonanz der Teilnehmenden verdeutlichen, dass alle von einem solchen Austausch profitieren.“

Für 127 Polizeikommissaranwärterinnen und -anwärter des hiesigen Bachelor-Abschlussjahrgans der Polizeiakademie Niedersachsen geht es umgekehrt in diesem Frühjahr ins Ausland zu Hospitationen bei Polizeidienststellen und Partnereinrichtungen in fast ganz Europa. Denn internationale Zusammenarbeit beruht immer auf Gegenseitigkeit.


Das Erasmus+ Programm

Eine wichtige Säule für die Finanzierung von Auslandsaufenthalten bildet das Programm Erasmus+, an dem die Polizeiakademie Niedersachsen seit 2010 teilnimmt. Hierbei handelt es sich um ein Förderprogramm der Europäischen Union für die Bereiche Bildung, Jugend und Sport. Für die Polizeiakademie Niedersachsen ist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) zuständig, der sich als nationale Agentur der EU um die Erasmus+ Hochschulbildung kümmert.

Das Programm Erasmus+ verfolgt verschiedene Anliegen:

  • Es unterstützt die Ziele der europäischen Bildungsagenden in verschiedenen Bereichen. Dazu gehören neben der Hochschulbildung die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie die Schul- und Erwachsenenbildung.
  • Durch die Förderung der Vernetzung mit anderen Bildungsakteuren leistet das Programm Erasmus+ einen Beitrag zur Modernisierung, Internationalisierung und qualitativen Verbesserung des Hochschulbereichs in Europa.
  • Zugleich soll das Programm Erasmus+ die Attraktivität der EU als Studien- und Wissenschaftsstandort steigern und durch die Förderung entsprechender Kooperationen die nachhaltige Entwicklung der Hochschulbildung in Drittländern ermöglichen.
  • Daneben zielt das Programm darauf ab, die interkulturellen Kompetenzen, die persönliche Entwicklung sowie die Beschäftigungsfähigkeit der Geförderten zu stärken.

Weiterführende Informationen finden Sie hier.


Spannender Einblick: Ein Niedersächsischer Polizist zeigt den internationalen Gästen Aspekte der Forensik.  
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Der Polizeihubschrauber stieß auf großes Interesse bei den europäischen Polizeistudierenden.  
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Artikel-Informationen

erstellt am:
09.04.2024

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