Internationaler Studienkurs

Polizeiakademie Niedersachsen veranstaltet erstmals einen
internationalen Studienkurs in digitaler Form
44 Studierende aus 17 europäischen Ländern befassen sich mit
grenzüberschreitender Polizeiarbeit

Um in einer zunehmend vernetzten Welt Verbrechen wirksam bekämpfen zu können, müssen die Sicherheitsbehörden auch verstärkt staaten­übergreifend zusammen­arbeiten. Angehende Polizeibeamtinnen und -beamte sollten daher über grundlegende Kenntnisse der Polizeiarbeit in anderen Ländern verfügen und die wesentlichen rechtlichen Rahmenbedingungen und Instru­men­te kennen, die bei der polizeilichen Kooperation vor allem in Europa eine Rolle spielen.

Vor diesem Hintergrund richtet die Poli­zei­aka­demie Nieder­sachsen seit 2013 jährlich einen englischsprachigen Studienkurs aus, zu dem verschiedene ausländische Partnereinrichtungen Studierende entsenden.

In der Woche vom 26.04. bis 30.04.2021 findet diese Veranstaltung anders als sonst, nicht am Studienort Hann. Münden, sondern Corona­ bedingt erstmals in rein virtueller Form statt. Dafür hat die Stabsstelle Inter­nationales der Akademie ein innovatives Format entwickelt, das sowohl Raum für den fachlichen Dialog, aber auch den wichtigen persönlichen Austausch bietet.

Im ersten Teil des Studienkurses erhalten die Teilnehmenden einen Überblick über den Aufbau der niedersächsischen Polizei und die Organisation des hiesigen Bachelorstudiums. Ferner werden die hier verwendeten polizeilichen Einsatz- und Führungsmittel sowie die zur Ausbildung gehörenden Trainings vorgestellt. Dies ermöglicht es den Beteiligten, Vergleiche zu den Gegebenheiten in ihren Heimatländern zu ziehen.

Im zweiten Teil geht es um die verschiedenen Facetten der grenz­über­­schreitenden Polizeiarbeit. Dabei kommen die Themen verdeckte Ermittlungen und Cyberkriminalität genauso zur Sprache wie der Europäische Haftbefehl und die enge polizeiliche Zusammenarbeit an Ländergrenzen am Beispiel von Deutschland und den Niederlanden.

Lehrkräfte für Spezialthemen geben Einblicke zu internationalen Ermittlungen, zur Aufklärung bislang ungelöster Kriminalfälle (cold cases), Dokumentenprüfungen, polizeiliche Auslands­missionen sowie Amokfälle und terroristische Einzelangriffe.

Damit die Studierenden während des Kurses die Möglichkeit haben, sich untereinander besser kennenzulernen und auch zu vernetzen, stehen ein virtuelles Escape Room-Spiel und ein Online-Quiz auf dem Plan.

Von der Polizeiakademie produzierte Fitnessvideos regen dazu an, während der Pausen ein wenig sportlichen Ausgleich zu suchen.

In seinem Grußwort an die Teilnehmenden zeigte sich der Direktor der Polizeiakademie, Carsten Rose erfreut über die ausgesprochen positive Resonanz auf dieses in der Geschichte der Akademie bislang einmalige Lehrangebot. Mit 44 Teilnehmenden aus 17 europäischen Staaten konnten deutlich mehr Studierende teilnehmen, als dies bei einer Präsenzveranstaltung möglich gewesen wäre.

Gleichzeitig sieht er darin ein wichtiges Zeichen: „Mit unserem Angebot zeigen wir, dass wir eine moderne, weltoffene polizeiliche Bildungseinrichtung sind und uns auch technisch auf der Höhe der Zeit bewegen. Zugleich festigen wir mit dem Studienkurs auch unsere internationalen Hochschul­koop­erationen und Erasmus+ Partnerschaften.“

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