24.03.2017: Eröffnung einer neuen Wanderausstellung im Polizeimuseum
Der Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen Dieter Buskohl hat am heutigen Freitagmorgen die Ausstellung „Buten und binnen – die Wasserschutzpolizei und ihre Geschichte“ vor geladenen Gästen eröffnet. Die neue Wanderausstellung des Polizeimuseums Niedersachsen wird vom 26. März bis zum 30. April in Nienburg für interessierte Besucherinnen und Besucher zu sehen sein.
In seinen Begrüßungsworten ging Dieter Buskohl auf die Bedeutung des Polizeimuseums für die Studierenden sowie für die Öffentlichkeit ein. Die Dauerausstellungen im Museum, wie auch die drei schon vorhandenen Wanderausstellungen hätten eine gute Resonanz. Beispielhaft nannte er die Ausstellung zur Rolle und Funktion der Polizei im NS-Staat.
Für dieses Engagement wurde der Polizeiakademie jüngst ein Buchgeschenk des Vereins „gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ übergeben.
Der nun eröffneten vierten Wanderausstellung zur Geschichte der Wasserschutzpolizei ging eine mehr als zweijährige Zeit der Vorbereitung durch die Mitarbeiter des Polizeimuseums voraus. Dabei wurde eng mit ehemaligen Polizeiangehörigen, die in ihrer Freizeit zum Thema Polizeigeschichte forschen, zusammengearbeitet. Die Idee war zusammen mit dem Arbeitskreis Wasserschutzpolizei der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e. V. entstanden, der mit seinen bereits publizierten Forschungsarbeiten die Grundlage für die Ausstellung lieferte.
Der Direktor der Polizeiakademie hoffe nun, dass „… die Ausstellung buten wie auch binnen auf Wanderschaft gehen wird und in vielen Orten mit Bezügen zur Wasserschutzpolizei zu sehen sein wird!“.
Dies griff Günther Heemann, Projektmitarbeiter und Mitglied im Arbeitskreis Wasserschutzpolizei, in seinen Ausführungen auf: „Wir wollen mit der Ausstellung auch deutlich machen, dass es mit Geschichtsbewusstsein in der Ausbildung und täglichen Praxis leichter fällt, Lösungen für immer wiederkehrende Probleme zu finden und Bestehendes erfolgreich und dauerhaft weiter zu entwickeln.“
Im Anschluss an die Eröffnungsreden stellte Barbara Riegger, Mitarbeiterin des Polizeimuseums, das Projekt, verbunden mit einer kurzen Einführung in die Ausstellung, vor. Die Zusammenarbeit im Projekt mit den Zeitzeugen und Experten Günther Heemann und Peter Bröhl empfand sie als sehr fruchtbar.
Mit fünfzehn Themen-Tafeln führt die Ausstellung durch die Geschichte der Wasserschutzpolizei – von ihren Anfängen im 19. Jahrhundert bis heute. Der regionale Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung der Wasserschutzpolizei in Niedersachsen. Der Titel „Buten und binnen“, auf Hochdeutsch „draußen und drinnen“, verweist auf die bei der norddeutschen Wasserschutzpolizei gängige Unterscheidung zwischen ihren beiden Einsatzgebieten: den Küstengewässern und den Binnengewässern.
Zahlreiche Original-Objekte veranschaulichen die Geschichte der Wasserschutzpolizei Niedersachsen. Zu den Ausstellungsstücken zählen unter anderem Uniformteile, Bootsmodelle sowie das originale Bugwappen eines Bootes der Wasserschutzpolizei Niedersachsen von 1954. Kleine Anekdoten und Zeitzeugenzitate erlauben zudem persönliche, teils amüsante Einblicke in den Arbeitsalltag dieser Polizeieinheit – vom Schwarzhandel nach dem letzten Krieg bis hin zur häufigen Verwechslung der Beamten, etwa mit Piloten und Marineoffizieren.
Durch einen finanziellen Zuschuss des Förderkreises für Polizeigeschichte Niedersachsen e. V. konnte das Projekt zudem von dem Historiker Tobias Deterding fachlich unterstützt werden. Auch die Wasserschutzpolizeiinspektion der Polizeidirektion Oldenburg stand dem Polizeimuseum mit Rat und Tat zur Seite. Finanzielle Unterstützung für die Ausstellungstechnik und die Eröffnung gab es von der Deutschen Gesellschaft für Polizeigeschichte e.V., die durch den Vorsitzenden Michael Haunschild am heutigen Tag vertreten war.
Nach der Präsentation im Polizeimuseum steht die Wanderausstellung anderen Institutionen und vor allem Dienststellen der Polizei zur Verfügung. Die erste Station ihrer hoffentlich langen Wanderung ist bereits bekannt: Am 7. Mai wird sie beim Tag der offenen Tür der Polizeidirektion Oldenburg bei der Wasserschutzpolizeiinspektion zu Gast sein.
Während ihrer Präsentation im Polizeimuseum werden zwei offene Führungen, in der kommenden Woche, 30. März, und am 27. April, jeweils um 16:00 Uhr, angeboten: Der Zeitzeuge und ehemalige Wasserschutzpolizist Hans-Joachim Nolte und Projektmitarbeiterin Barbara Riegger führen interessierte Besucherinnen und Besucher gemeinsam durch die Ausstellung.